moon cycle: läuft bei uns

Period power! Wie wir menstruieren, verhüten und was die Tage mit uns machen …

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Ina

Unterwegs mit 100 PMS- mein Motto, bevor ich Monat für Monat zu menstruieren beginne, könnte man zumindest meinen. Kleinigkeiten bringen mich dann nämlich komplett aus dem Konzept, Schrei- und Heulkrämpfe stehen an der Tagesordnung, Schlafstörungen, Schweißausbrüche und Heißhungerattacken sowieso. Ich erkenne mich nicht mehr wieder, fühle mich nicht zurechnungsfähig, stelle alles in Frage, am allermeisten mich selbst.

Yoga, Medidation, Mönchspfeffer, diverse Tees, ausgewogene Ernährung, wenig Zucker, Agnus castus, CBD- es gibt nichts, was ich nicht probiert habe. Und geholfen hat leider gar nichts davon. Zum Glück erlaubt es meine Selbstständigkeit meistens, mir an solchen Tagen spontan den Tag freizuschaufeln, alle Termine abzusagen und stattdessen selfcare de luxe für Körper und Geist zu betreiben. Und das sieht in meinem Fall wie folgt aus: Schokolade, kuscheln mit Mogli, im Bett knotzen, weinen, mich meinen Gefühlsschwankungen hingeben und noch mehr Schokolade. Das hilft zumindest ein bisschen. Und das allerwichtigste: Ich kann so wenig Schaden wie möglich dabei anrichten. An von PMS geplagten Tagen bin ich nämlich ganz besonders gut im unnötige-Streitereien-vom-Zaun-brechen oder auch im Entscheidungen-treffen-die-ich-kurzerhand-wieder-bereue.

An ganz krassem PMS leide ich jetzt seit mitterweile 3,5 Jahren. Damals bin ich nach fast 10 Jahren von der Pille aufs Kupferkettchen umgestiegen. Zurück zur Pille ist für mich dennoch keine Option. Ich will mich nicht wieder mit Hormonen vollstopfen, außerdem fühlt es sich seitdem wieder so an, als würde mein Körper zu mir gehören und nicht ein Fremdkörper sein. Das Kupferkettchen vertrag ich gut, auch die Umstellung hat zu meiner Überraschung nicht wirklich was mit mir und meinem Körper gemacht.

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Die Menstruation selbst hingegen beschert mir zum Glück keine großartigen Beschwerden. Von bleeding love zu sprechen, wäre zwar maßlos übertrieben, aber abgesehen von ein bisschen Bauchschmerzen überstehe ich diese Tage wenigstens halbwegs okay. Meine Periode erscheint außerdem Monat für Monat fast auf die Stunde pünktlich. Was ich mir für ganz bald vornehme ist, auf nachhaltige Hygieneprodukte umzusteigen. Letztes Jahr hab ich mich an der Menstruationstasse versucht, was für mich aber leider gar nicht geklappt hat. Ich hab das Cup tatsächlich ziemlich lange nicht mehr rausgebracht. Vielleicht mag ich mich blöd angestellt haben, sehr wahrscheinlich sogar. Aber als es auch beim zweiten Mal nicht funktioniert hat und mir im Zuge dessen sogar schwarz vor Augen geworden ist, hab ich sie kurzerhand weggeworfen. Vielleicht versuch ich es demnächst mal mit Panties oder Schwämmchen, denn der Müll, den wir Monat für Monat produzieren, ist schon wirklich enorm.


Anna

Dass wir beide etwas mondfanatisch sind wisst ihr spätestens seit diesem Beitrag. Man muss den Zyklus natürlich nicht unbedingt so mit dem Mond verbinden, eine Art Kreislauf durchlebt aber wohl fast jede Frau, fast jeden Monat – grob gesagt zumindest zwischen 15 und 55, also ganz schön oft! 

Ich nehme meinen Zyklus erst seit einigen Jahren so intensiv wahr, und zwar seit ich nicht mehr hormonell verhüte und dieser auch „echt“ ist. Ich habe jetzt seit 4 Jahren eine Goldspirale und bin damit sehr happy. Ich finde es erstaunlich, dass mein Körper wie ein Uhrwerk funktioniert. Nicht nur meine Tage kommen pünktlich an Tag 32 (Ja voll gut, mein Zyklus ist 4 Tage länger, was bedeutet auf Leben gesehen spar ich mir auf jeden Fall einige Male bluten!) sondern auch meinen Eisprung spüre ich recht eindeutig. Eine Zeit lang wusste ich nicht, was das Ziehen seitlich im Unterbauch soll, bis ich draufgekommen bin, dass das immer etwa 15 Tage nach meiner Periode auftritt und meistens auch nur ein paar Stunden dauert – ein Uhrwerk eben.

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Gleichzeitig habe ich aber auch viel mehr PMS, und zwar wie es im Buche steht: Ich bin sensibel, nah am Wasser gebaut und möchte eigentlich nur Süßigkeiten essen und Ruhe. Manchmal bin ich auch super motiviert und mache ein bisschen Yoga, aber oft hilft nur mehr Badewanne und Kerzen oder Couch, Netlix und Ben & Jerrys. 

Aber auch das ist ok und ich nehme diese paar Tage (meistens sind es nur ein bis drei) so richtig als Auszeit, sofern es mein Alltag erlaubt. Ich bin noch nicht ganz so weit, dass ich wirklich meine Termine danach plane – obwohl ich das eigentlich sehr schlau finde. Wer schon einmal den Beginn einer Saftkur auf den ersten Tag der Periode gelegt hat weiß warum.

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Allgemein kann ich mich was das Thema Menstruation angeht sehr glücklich schätzen, weil ich Gott sei Dank keine schlimmeren Schmerzen habe, außer ein bisschen Ziehen im Bauch am ersten Tag und ich mich im Großen und Ganzen nicht wirklich eingeschränkt fühle. Ich nehme mir schon lange vor auf nachhaltige Produkte wie Menstruationstasse und Periodenunterwäsche umzusteigen. Bisher hat mich die Bequemlichkeit davon abgehalten und auch die Tatsache, dass die Panties ziemlich teuer sind. Da meine Menstruation gar nicht stark ist würde das relativ lang dauern, bis sich das finanziell amortisiert. Aber natürlich ist das nicht das Hauptargument, sondern der ganze Müll, den ich vermeiden könnte.

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